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Pressemitteilung - Fachtagung des Netzwerkes Straffälligenhilfe Baden-Württemberg in Bad Boll am 17./18.Juli 2023: Familienfreundlicher Strafvollzug in Baden-Württemberg

Pressemitteilung - Fachtagung des Netzwerkes Straffälligenhilfe Baden-Württemberg in Bad Boll am 17./18.Juli 2023: Familienfreundlicher Strafvollzug in Baden-Württemberg

Justizministerin Gentges: „Baden-Württemberg hat aktuell sechs zusätzliche Stellen im Sozialdienst geschaffen, um Kindern und Familien Inhaftierter spezielle Behandlungs- und Besuchsangebote machen zu können.“
 
Stuttgart/Bad Boll 18.07.2023: Rund ein Drittel aller Inhaftierten haben minderjährige Kinder. Damit sind schätzungsweise deutschlandweit 100.000 Kinder und in Baden-Württemberg 10.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen. Laut der COPING- Studie (2012) sind gut ein Viertel der betroffenen Kinder auffällig psychisch belastet und bei 75 Prozent zeigen sich zusätzliche negative Folgen. Es bedarf in den Justizvollzugsanstalten (JVA) im Land eines weiteren Ausbaus an kindgerechten Umgangsmöglichkeiten mit dem inhaftierten Elternteil. Zwei Tage lang diskutieren in der Evangelischen Akademie Bad Boll 100 Fachleute aus Politik, Wissenschaft und Praxis darüber, wie der Strafvollzug familienfreundlicher gestaltet werden kann und die negativen Folgen für die betroffenen Familien und insbesondere die Kinder verringert werden können. Ausgerichtet wurde die Fachtagung vom Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg.

Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration in Baden-Württemberg
„Die Inhaftierung eines Familienmitglieds verändert das Leben einer Familie nachhaltig – auch für die Kinder der Inhaftierten ist dies ein Einschnitt ins Leben verbunden mit einer enormen emotionalen Belastung. Um diese Kinder in ihren Rechten zu stärken, verfügt Baden-Württemberg bereits über ein breites Angebot zur Verbesserung der Situation der Kinder von Inhaftierten und hat aktuell sechs zusätzliche Stellen im Sozialdienst geschaffen, um Kinder und Familien Inhaftierter spezielle Behandlungs- und Besuchsangebote machen zu können. Letztendlich ist ein familienfreundlicher Justizvollzug ein wesentliches Element für die Resozialisierung der Inhaftierten.“

Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg
„Die Inhaftierung eines Elternteils stürzt viele Familien in eine existenzielle Krise. Kinder leiden besonders unter der Inhaftierung eines Elternteils. Sie brauchen Unterstützung in Form von therapeutischen und pädagogischen Angeboten und entsprechende Besuchs- und Kommunikationsmöglichkeiten zum inhaftierten Vater oder Mutter. Wir begrüßen es deshalb außerordentlich, dass das Land den Strafvollzug durch entsprechende Maßnahmen schon familienfreundlicher und kindgerechter gestalten hat und weitere Maßnahmen plant. Damit sich betroffene Familien aber so schnell wie möglich über Beratungsstellen und vorhandene Angebote informieren können, braucht es zudem eine zentrale Fachberatungs- und Koordinierungsstelle, an die sie sich wenden können. Gleichzeitig müssen seitens der Kinder- und Jugendhilfe entsprechende Angebote und Leistungen entwickelt und auch finanziert werden, die den spezifischen Bedarfen dieser Kinder gerecht werden und sie mit ihrer Situation nicht alleine lassen.“

Achim Brauneisen, Generalstaatsanwalt und Vorstandsvorsitzender des Verbands Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e. V.
„Das beste Fundament für den Weg in ein straffreies Leben sind funktionierende familiäre Bindungen. Ist Mama oder Papa in Haft, fördert ein stetiger Kontakt zum Kind die Resozialisierung ungemein. Auch deshalb müssen wir unsere Bemühungen um kindgerechte Besuchsbedingungen und Kontaktmöglichkeiten im Strafvollzug wirksam verstärken.“  

Peter Häberle, Generalstaatsanwalt und Vorsitzender des Badischen Landesverbandes für soziale Rechtspflege K.d.ö.R
„Durch eine Inhaftierung sollte die Brücke zur Familie nicht abgerissen werden. Eine intakte Familie eröffnet Strafgefangenen eine Perspektive für die Zeit nach der Entlassung. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet auch das Eltern-Kind-Projekt, dessen Mitarbeitende seit über 10 Jahren betroffene Familien landesweit erfolgreich beraten und begleiten und eine wichtige Brücke zwischen Inhaftierten und deren Familien schlagen. Das evaluierte Projekt wird durch das Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg koordiniert und aus Mitteln des Ministeriums der Justiz und für Migration gefördert.“


Fotohinweis:
Quelle: Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg
Bildlegende: v.l.n.r. Achim Brauneisen, Uta-Micaela Dürig, Ministerin Marion Gentges, Peter Häberle

Hintergrundinformationen:
Das Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR
Das Netzwerk Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR ist ein Zusammenschluss von drei Dachverbänden, dem Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., dem Badischen Landesverband für soziale Rechtspflege sowie dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Die angeschlossenen Mitgliedsvereine der Dachverbände sind in der Straffälligenhilfe engagiert. Weitere Infos unter https://nwsh-bw.de/

Ansprechparter:innen Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg
 
Julia Heidenreich
Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e. V.
Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart
Tel 0711 2155510
Email julia.heidenreich@verband-bsw.de
 
Sebastian Kopp
Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege K.d.ö.R
Hoffstr. 10, 76133 Karlsruhe
Tel 07721/52060
Email: kopp@badlandverb.de
 
Florian Dirr
Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg e.V.
Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart
Tel 0711/2155299,
Email dirr@paritaet-bw.de
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Medieninformation - Auswahl eines landesweiten Maskottchens für den familienfreundlichen Justizvollzug in Baden-Württemberg
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Nachruf Wolfgang Mayer-Ernst
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Bericht zur Fachtagung in Bad Boll am 15. und 16. Juni zum Thema: Armut und Straffälligenarbeit
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Einladung zum Fachtag für Ehrenamt im Justizvollzug
von 183:919162907 7. Juni 2024
Das Netzwerk Straffälligenhilfe zu Gast bei der Fraktion der GRÜNE
von 183:919162907 23. Mai 2024
Fachtagung in Bad Boll
von 183:919162907 30. April 2024
Zu Gast bei den FDP-Abgeordneten Nico Weinmann, Julia Goll und Hans Dieter Scheerer Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg, Achim Brauneisen, Vorstandsvorsitzender der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg sowie Florian Dirr und Julia Heidenreich als Vertreter der Steuerungsgruppe des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR stellten die Arbeit und Wirkung der Projekte des Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg im Gespräch mit den Mitgliedern des Landtags Nico Weinmann, Julia Goll und Hans Dieter Scheerer von der FDP vor. „Das Netzwerk Straffälligenhilfe leistet einen überaus wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft, indem es unter anderem Straftäter auf ihrem Weg zurück in Berufsleben und Alltag begleitet und unterstützt. Zudem können durch deren Engagement viele Millionen Euro jährlich eingespart werden, indem Ersatzfreiheitsstrafen vermieden werden“, so Nico Weinmann. „Aus diesen Gründen setzen wir uns da
von 183:919162907 8. April 2024
Zu Gast im Justizministerium bei Ministerin Marion Gentges, MdL, CDU Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg, Generalstaatsanwalt Peter Häberle, Vorstandsvorsitzender des Badischen Landesverband für soziale Rechtspflege sowie Florian Dirr, Julia Heidenreich und Sebastian Kopp als Vertreter der Steuerungsgruppe des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR im Gespräch mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration. Im persönlichen Austausch wurden die Wichtigkeit, der Nutzen sowie die Weiterführung der mittlerweile neun justiznahen Projekte des Netzwerks Straffälligenhilfe thematisiert. „Ich schätze die kompetente Arbeit der Straffälligenhilfe in unserem Land sehr und weiß um ihren wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen, den Rechtsfrieden und die innere Sicherheit. Dass sich die Arbeit in diesem Bereich in Baden-Württemberg in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat, ist ganz entscheidend der unermüdlichen Tatkraft der vielen engagierten haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter zuzuschreiben. Gewiss wären wir nicht da, wo wir jetzt sind, und das unterstreicht die essentielle Bedeutung von Fachkräften auch in diesem Bereich. Für diesen vorbildlichen Einsatz bedanke ich mich im Namen der gesamten Justiz des Landes Baden-Württemberg ganz herzlich!“, erklärte Ministerin Marion Gentges. Auch die Vorstände und die Steuerungsgruppe des Netzwerks Straffälligenhilfe dankten der Ministerin und ihren Mitarbeitenden für die stets sehr gute, konstruktive und zielführende Zusammenarbeit. „Wir freuen uns auf die Fortführung dieser engen Zusammenarbeit und der Projekte, die einen wichtigen Beitrag zur Haftvermeidung und zur Resozialisierung von Straffälligen leisten“, resümierte, Uta-Micaela Dürig, Sprecherin des Netzwerks Straffälligenhilfe. Fotohinweis: v.l.n.r. Florian Dirr (Paritätischer Landesverband Baden-Württemberg), Uta-Micaela Dürig (Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg), (Peter Häberle (Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege), Ministerin Marion Gentges (Ministerium der Justiz und für Migration), Julia Heidenreich (Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg), Sebastian Kopp (Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege) Quelle: Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg GbR
von 183:919162907 7. März 2024
Zu Gast im Landtag bei Jonas Weber, MdL, Fraktionsmitglied und Strafvollzugsbeauftragter der SPD Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Landesverband Baden-Württemberg, Generalstaatsanwalt Peter Häberle, Vorstandsvorsitzender des Badischen Landesverband für soziale Rechtspflege sowie Florian Dirr und Sebastian Kopp als Vertreter der Steuerungsgruppe des Netzwerks Straffälligenhilfe in Baden-Württemberg GbR - stellten die Arbeit und Wirkung der Projekte des Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg vor. „Das Netzwerk Straffälligenhilfe leistet mit seinen vielseitigen Projekten einen außerordentlichen Beitrag für eine gelungene Resozialisierung in Baden-Württemberg. Dies zah lt sich am Ende nicht nur für die Straffälligen, sondern auch für uns als Gesellschaft aus. Wir als SPD-Fraktion unterstützen den Wunsch nach einer weiterhin auskömmlichen Förderung des Netzwerks, damit so wertvolle Angebote wie beispielsweise „Schwitzen statt Sitzen“ oder „Schuldenberatung in Haft“ auch zukünftig in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden können“, erklärt Jonas Weber, im Gespräch mit den Vertreter*innen des Netzwerks. Fotohinweis: v.l.n.r. Peter Häberle (Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege), Jonas Weber (MdL, SPD), Sebastian Kopp (Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege), Florian Dirr (Paritätischer Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg) Quelle: Netzwerk Straffälligenhilfe Baden-Württemberg GbR
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